Neben Holz, Bambus, Stroh und anderen nachwachsenden Rohstoffen, gibt es zunehmend spannende Lösungen aus dem Meer – Algen. Diese sind beinahe unbegrenzt verfügbar und wandeln dreimal mehr CO2 um als Nutzpflanzen.
Wie schon berichtet, entwickelt die Architekturtechnologin Kathryn Larsen Seegraspaneele, die für die heutige Bauindustrie nutzbar sein könnten.
Auch Studenten der Londoner Bartlett School of Architecture haben die Verwendung von Algen als Baustoff untersucht. Unter Verwendung dieser weit verbreiteten natürlichen Ressource in Kombination mit Lehm entwarfen Bryan Law, Dinel Mao und Jie Song ein Konzept für ein Ökodorf in Ningbo, China.
Indus, ein ebenfalls in der Bartlett School of Architecture entwickeltes Projekt, wurde für den Beazley Designs of the Year 2020 des Design Museums nominiert.
Indus ist eine biologisch integrierte Wand, die mithilfe von Computeralgorithmen entworfen wurde, um keramische Gerüste zu schaffen, die Mikroalgen zur Bioremediation von verschmutztem Wasser enthalten. In einem System aus ineinandergreifenden, modularen Kacheln werden aderartige Kanäle in Ton gepresst – inspiriert von der architektonischen Form von Blättern, deren Oberflächen Wasser gleichmäßig verteilen – und mit einem Hydrogel auf Seegrasbasis gefüllt, in dem Mikroalgen suspendiert sind.
In Dänemark haben die Architekten Frederik Agdrup und Nicholas Bjørndal mit ihrer Firma Een Til Een („Eins zu eins“) den Prototypen eines Modularen Biohauses vorgestellt: Alle Bauteile bestehen aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Sojabohnen, Stroh, Halmen von Tomatenpflanzen und lassen sich einfach auf- und wieder abbauen. Algen dienen als Dämmmaterial zwischen den Holzplatten.