Ca. 40 % des Energieverbrauchs in der EU und 36 % der Treibhausgasemissionen entfallen auf Gebäude. Um Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, müssen also so schnell wie möglich wirksame Maßnahmen im Gebäudesektor ergriffen werden.
Die EU-Kommission hat deshalb am 14. Oktober 2020 ihre Strategie für eine „Renovierungswelle“ zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden in Europa veröffentlicht. Die Renovierungsquote soll sich in den nächsten zehn Jahren mindestens verdoppeln und so die Treibhausgasemissionen in Europa verringern.
Damit das von der EU-Kommission im September 2020 vorgeschlagene Emissionsminderungsziel von mindestens 55 % bis 2030 erreicht werden kann, muss die EU die Treibhausgasemissionen von Gebäuden um 60 %, ihren Energieverbrauch um 14 % und den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung um 18 % senken.
Politischen Maßnahmen und Finanzierungen der EU haben sich bereits positiv auf die Energieeffizienz von Neubauten ausgewirkt, so konnte laut EU-Kommission der Energiebedarf gegenüber Gebäuden, die vor mehr als 20 Jahren errichtet wurden, halbiert werden. In der EU sind allerdings 85 % der Gebäude über 20 Jahre alt, und 85 bis 95 % dürften 2050 noch bestehen. Um für diese Gebäude zukunftstaugliche energetische Standards zu erreichen, ist eine Renovierungswelle zwingend erforderlich, eine alleinige Dekarbonisierung der Energieträger würde neue Probleme schaffen oder vorhandene Probleme noch verschärfen.