Blockhütte war gestern – mittlerweile lässt sich aus Holzbaumodulen sich fast alles bauen. Zwar sind den Abmessungen eines einzelnen Moduls aufgrund des Transports zur Baustelle Grenzen gesetzt, doch auch mehrere Module zusammen können einen Raum ergeben. Dabei bedeutet modulare Bauweise aber keineswegs, dass nur langweilige und eintönige Objekte entstehen.
Die Varianten der architektonischen Gestaltung und der Nutzung sind vielfältig. Auch der Fassadengestaltung sind keine Grenzen gesetzt – von Holz, über Glas, Metall oder Putz bis zu Fassadenplatten aus anderen Werkstoffen ist alles möglich.
So entstehen im Hamburger Hafen unter anderem mit dem Studentenwohnheim „Woodie“ und der „Wildspitze“ gleich mehrere Gebäude in Holzmodulbauweise.
In der „Wildspitze“ werden 181 Wohnungen realisiert sowie Ausstellungsräume und die Verwaltung der Deutschen Wildtier Stiftung. Alle Obergeschosse werden mit Massivholzdecken und -innenwänden errichtet, nur Unter- und Erdgeschoss sowie die Erschließungskerne des Hybridbaus werden als Stahlbetonkonstruktion geplant.
Diese Bauweise trägt nicht nur zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei, sondern begrenzt auch Lärmemissionen bei der Umsetzung und lässt ein gesundes Raumklima entstehen. Insgesamt werden im Rahmen der Realisierung 5.500 m³ Nadelholz verbaut.
Das Studentenwohnheim „Woodie“ wurde von Sauerbruch Hutton Architekten aus Berlin entworfen und ist eines der größten Wohnbauprojekt in Holzmodulbauweise.
2019 wurde es in der Kategorie Neubau mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet, da es sich hervorragend in die städtebauliche Umgebung einfügt und als Vorbild für weitere modular hergestellte Gebäude aus Holz im urbanen Kontext wirkt. Weitere „Woodies“ sollen in anderen Städten folgen.
Vorteile der Holzmodulbauweise
Die Vorteile des modernen Holzbaus hat die Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. zusammengefasst:
Ein großes Gebäude, bestehend aus vielen einzelnen Modulen. Zusammengesetzt bilden sie eine Einheit. Das zeichnet den Modulbau aus. Soll das Objekt besonders hochwertig sein, tritt Holz als perfekter Baustoff auf den Plan, denn das Holz und die Modulbauweise sind ein starkes Team:
Wiederholung beliebig möglich:
Einmal geplant, ist ein Modul immer wieder reproduzierbar. Die Serienfertigung senkt die Projektkosten.
Präzise Planung:
Dem Bau der Module geht eine umfassende und detaillierte Planung voraus. Das minimiert Fehlerquellen und Abstimmungsprobleme.
Hohe Projektsicherheit:
Die Module werden im Werk vorgefertigt – trocken und termintreu. Das garantiert gleichbleibende Qualität und Kostensicherheit. Das Bauvorhaben wird so exakt kalkulierbar.
Kürzere Bauzeit:
Der Baustellenlärm wird deutlich reduziert und die Bauzeit verkürzt sich. Während auf der Baustelle alle baulichen Vorbereitungen getroffen werden, sind die Module im Werk schon in Produktion.
Nachhaltig Bauen:
Die modulare Holzbauweise ermöglicht nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und die Speicherung großer Mengen CO2.
Sofort wetterfest:
Der komplette Baukörper ist in wenigen Tagen aufgestellt, wetterfest und schnell bewohnbar. Die Fassade kann ab Werk oder auf der Baustelle montiert werden.
Komplett ausgebaut:
Je nach geplanter Ausbaustufe wir das Modul inklusive aller Installationen und komplett ausgebaut auf die Baustelle geliefert – auf Wunsch geht das sogar fertig möbliert.
Hoher Komfort:
Raummodule aus Holz strahlen eine hohe Behaglichkeit und Aufenthaltsqualität aus. Die guten Dämmeigenschaften von Holzwerkstoffen zahlen auf die thermischen Fähigkeiten des Baus ein. Die hochwertige Gebäudehülle wirkt sich positiv auf die Betriebskosten aus.
Zusätzlicher Raumgewinn
Holzbauteile benötigen weniger Raum als die Massivbauweise – für das Gebäude bedeutet das zusätzlichen Raumgewinn und eine höhere Wirtschaftlichkeit. Gebäude aus Holzbaumodulen lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt meist unproblematisch aufstocken.