Nach Untersuchungen werden in Mexiko jährlich etwa 8 Millionen m³ Holz produziert. Davon gehen 70 % an die Sägeindustrie, die etwa 2,8 Millionen m³ Abfall erzeugt, hauptsächlich Sägemehl, Späne und Rinde. Derzeit gibt es zwar Möglichkeiten zur Bewirtschaftung von Holzabfällen, doch sind diese auf chemische Prozesse und Brennstoffe angewiesen.
Das Holzprojekt / Un Proyecto de Madera ist eine Forschungsinitiative, die in Zusammenarbeit mit La Metropolitana durchgeführt wurde, einem lokalen Handwerksbetrieb, der bei der Herstellung von Möbeln traditionelle Techniken mit Technologie kombiniert. Das Projekt befasst sich mit einem alltäglichen Problem, nämlich der Wiederverwendung von Sägespänen, die normalerweise weggeworfen werden. Insgesamt fallen täglich etwa 5-6 Säcke mit jeweils etwa 40 kg an. Auf diese Weise wird nicht nur die Abfallmenge verringert, sondern es werden auch Sicherheitsbedenken aufgrund der Entflammbarkeit von Sägespänen und des Risikos für die Atemwege ausgeräumt, wenn diese in der Luft schweben.
Obwohl diese Holzabfälle an sich nicht besonders umweltschädlich sind, stellt die Menge des weggeworfenen Holzes eine beträchtliche Quelle von Rohholz dar, das in den Regionen Mexikos einen hohen wirtschaftlichen und kulturellen Wert hat. Im Rahmen dieses Projekts hat Manufactura einen Biokomposit auf der Grundlage von Sägespänen des Tzalam-Baums (Lysiloma latisiliquum) entwickelt. Diese Baumart ist im Südosten Mexikos, in der Maya-Region, heimisch und wird aufgrund ihres Aussehens, ihrer hohen Widerstandsfähigkeit und ihrer ästhetischen Merkmale, wie rötliche Farbe und ausgeprägte Adern, sehr geschätzt.
